„Ehrenamt ist gelebte Demokratie“
AWO Kreisverband Bremerhaven meistert wirtschaftliche Herausforderungen
Bilanzen, Berichte, ein Plädoyer für das Ehrenamt und eine Satzungsänderung – mit einem umfangreichen Programm wartete der AWO Kreisverband Bremerhaven e. V. bei seiner Mitgliederversammlung auf. „Wirtschaftlich hat die AWO Bremerhaven ein herausforderndes Jahr mit Kostensteigerungen in vielen Bereichen z. B. bei Energie und Lebensmitteln gut gemeistert“, betonte Geschäftsführer Eckart Kroon bei der Versammlung im Klimahaus.
Das sei eine gute Nachricht für die rund 400 Mitglieder, die mehr als 1.200 Beschäftigten in den 60 Einrichtungen und die rund 4.000 Menschen, die die AWO täglich in Bremerhaven und umzu betreut, pflegt und unterstützt, stellte Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Lissau fest. Um die AWO auch künftig wettbewerbs- und zukunftsfähig zu halten, sei bereits im vorigen Jahr ein umfangreicher Strategieprozess unter dem Titel „Roter Faden" begonnen worden, der in 2023 schon viele Ergebnisse zeige. Eckart Kroon: „In vielen Bereichen haben wir uns neu aufgestellt, weiterentwickelt und messbar verbessert: Recruiting, Gebäudemanagement, Einkauf, Standortanalysen, Mitarbeiter*innenbindung und Qualitätssicherung sind nur einige Stichworte aus einem sehr umfangreichen Maßnahmen- und Projektkatalog." Wichtige Ziele seien die Personalsicherung, die Refinanzierung aller Angebote und die Qualitätssicherung und der Ausbau der Angebote.
Angesichts weltweiter Problemstellungen und vieler Herausforderungen in Deutschland mahnte AWO-Kreisvorsitzender Dr. Uwe Lissau: „Nur wenn wir als Gesellschaft zusammenstehen, uns füreinander einsetzen und gemeinsam anpacken, können wir die aktuellen und künftigen Aufgaben bewältigen. Dafür stand und steht die Arbeiterwohlfahrt – in Deutschland, im Land Bremen und in Bremerhaven.“ Der Beitrag der AWO zur Gesellschaft bestehe nicht nur aus vielfältigen professionellen Sozialdienstleistungen, die die hauptamtlichen Mitarbeiter*innen erbringen: „Unsere historischen Wurzeln sind das Ehrenamt und das bürgerschaftliche Engagement.“
Im Land Bremen sind es rund 270.000 Menschen, die sich freiwillig engagieren. Und auch Bremerhaven kann Ehrenamt – das habe sich gezeigt in der Pandemie, in der Bewältigung der Migrationswelle von 2015 und in beispielhafter und vielfältiger Hilfe und Unterstützung für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Lissau: „Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt oder die Stärkung demokratischer Werte und Haltungen ist das freiwillige Engagement der Menschen bedeutsam und unverzichtbar.“ Ehrenamt sei Arbeit, die nicht bezahlt wird: „Aber es ist Arbeit, die unbezahlbar ist! Das Ehrenamt ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält, das Fundament, auf dem unsere Zivilgesellschaft fußt. Ehrenamt ist gelebte Demokratie.“
Blumen für die Mitgliedsjubilare
Zahlreiche Mitglieder, Freunde und Förderer der AWO Bremerhaven seien ehrenamtlich tätig – in Seniorenheimen, in Kinder- und Jugendprojekten, in der Erwachsenenarbeit oder in Freiwilligendiensten. Lissau: „Das ist großartig und ich bedanke mich im Namen des Vorstandes sehr herzlich bei jeder und bei jedem für dieses Engagement."
Viel Beifall erhielten Vorstandsmitglieder des Kreisjugendwerks der AWO Bremerhaven für den Bericht über ihre vielfältigen Aktivitäten in diesem Jahr. (Mehr über die Ehrenamtlichen des Kreisjugendwerks auf Seite 10 dieses Heftes.) Außerdem beschlossen die Mitglieder einstimmig eine modernisierte und aktualisierte Satzung.
In der Versammlung ehrte die AWO viele Mitglieder für ihre langjährige Treue zum Kreisverband. Ein halbes Jahrhundert lang gehört Günter Schmidt dem AWO Kreisverband an; seit 40 Jahren sind Claus Kaminiarz und Hans-Werner Busch der AWO treu. Alwin von Glahn, Holger Gschlössl und Christian Theile sind seit 25 Jahren AWO-Mitglied. 15 Jahre Zugehörigkeit steht im Protokoll für: Irmtraud Kück, Rihart Marinkov, Ute Niehaus, Muhlis Kocaaga, Engin Arslan, Nadine Dippel, Alexej Dippel, Manfred Jabs, Elias Tsartilidis, Markus Zimmermann, Ingrid Parpart, Sylvia Petschke, Hans-Jürgen Schiak, Dr. Arne Eppers, Brigitte Kleine, Monika Meents, Thorsten Meents, Axel Böhm, Anne Buchmann, Hans-Hermann Strapko, Andrea Toense, Gunda Türk, Frauke Rosenfeld, Bärbel Jackson, Doris Kopmann, Manuela Mahnke, Manfred Kleine, Paul Waldecker, Eric Staehler-Pohl, Ole Claas Neubauer, Ismail Hasso, Ilse Hoge-Schulze, Peter Dierschke, Karin Dierschke, Klaus Ehlers, Tarja Weyer, Jens von Bröckel und Wolfgang Boelmann. Alle anwesenden Jubilare erhielten Urkunden und einen Weihnachtsstern.